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    Broken Water
    Tempest

    VÖ: 01.06.2012 | Label: Hardly Art/Cargo
    Text:
    7 / 12
    Broken Water - Tempest

    Paranoider Noise-Pop, der so viele Räucherstäbchen anzündet, dass Broken Water den Boden, auf den sie starren, vor lauter Nebel aus den Augen verlieren.

    Die drei Musiker aus Olympia/Washington schreiben seit Ende 2008 Songs mit verstimmten Gitarren und zerkratzten Trommeln und singen dazu so lässig in ihre Mikrofone, dass es schon an Arbeitsverweigerung grenzt. Bei Broken Water darf jeder mal singen – richtig gut klingt die Band aber nur, wenn Gitarrist Jon Hanna seine nölige Stimme zwischen den Fuzz und das Gerumpel schiebt. Das macht er auf “Tempest” in den vier geradlinigsten der zehn Songs, die so glücklich über das zweite Album verstreut sind, dass sie Broken Water über die Zeit retten. Zwischendurch läuft die Band mehrmals Gefahr, Opfer ihrer eigenen Gleichgültigkeit zu werden. Wenn die Melodien im Shoegazer-Dunst verschwimmen und die Instrumente dem Takt so träge hinterher schleichen, dass die Songs anfangen zu leiern wie “River Under The River”. Wenn die Musik im verschrobenen “Drown” Karussell fährt und der Gesang apathisch aus der Tiefe hallt. Oder wenn die Gitarren in “Orange Blossom Stains” durch den Raum schwimmen und man sich nicht mehr ganz sicher ist, ob Broken Water absichtlich schief singen. In diesen Momenten klingt die Band so schwammig, wie man sich die Musik zu ihrem Namen vorstellt. Das ist besonders schade, wenn man merkt, wie gut Broken Water zwischen Pop und Punk in “Coming Down” funktionieren – oder wenn sie der russischen Songwriterin Yanka Dyagileva im gleichnamigen Song die Ehre erweisen. Broken Water haben gute Ideen, suchen mit “Tempest” aber nach dem Gleichgewicht zwischen Schönheit und Verwüstung