![Brutus - Paradise (EP)](https://www.visions.de/wp-content/uploads/Brutus-Paradise-350x350.jpg)
Für die Drama-Serie “Putain” steuerte das belgische Trio die Single “Paradise” bei. Die dazugehörige EP umfasst diesen Song in drei verschiedenen Versionen: als normale Single, ohne Gesang und im Ambient-Mix. Über den Sinn dieser B-Seiten lässt sich streiten, im Falle des Instrumentals sogar zurecht. Der Remix hingegen hebt die Eindringlichkeit der EP auf ein neues Level.
Schlagzeugerin/Sängerin Stefanie Mannaert wird meist als explosiver Kitt der Band bezeichnet, und das emotionale Gewicht ist auch auf “Paradise” maßgeblich ihr Verdienst. Der sphärisch kratzende Vortrag trägt ein verzweifeltes Gemisch aus Wut, Angst und Enttäuschung in sich. Durch die kühlen Harmonien von Gitarrist Stijn Vanhoegaerden und Bassist Peter Mulders wird der Brutus-Sound komplettiert. Gemeinsam klingen sie wie ein kalter Regenschauer.
Was der Remix aus diesem Material macht, grenzt an spielerische Taxidermie: Er reißt das Stück komplett auseinander, näht es neu zusammen und stopft die Zwischenräume mit Chören und Synthesizern aus. Fetzen von Struktur und Gesang bleiben erkennbar, teilweise auch die charakteristische Harmonie – jetzt aber in erhebender Steigerung statt niederschmetternder Tragik. Aus dem Song wird so ein würdevoller Zombie geschaffen. Und auf bizarre Weise ist dieses Ende der wahre kathartische Schlussakkord.
Das steckt drin: Russian Circles, Vangelis, Chelsea Wolfe