…und der Jazz bleibt doch in der Familie Marsalis. Neben dem bebopenden Daddy und seinem freejazzenden bruderherz Wyntonnimmt das Nesthäkchen Branford auch mit dem zweiten Longplayer seines HipHop-Bebop-Soul-Projektes Buckshot Le Founquedie Rolle des Enfant Terribles ein. Nachdem er schon mit dem Debut aufzeigte, daß auch die älteste Form der U-Musik noch zu richtigen Innovationen gut ist, wenn man sie mit allen denkbaren Spielarten der Black Music kombiniert, gelingt ihm dieser Stilübergriff auf seinem Zweitling noch präziser und homogener. Marsalis ist natürlich nach wie vor geprägt vom Bebop der alten Schule – gelernt ist gelernt. Allerdings hat er im Gegensatz zu den meisten seiner Genre-Kollegen keine Berührungsängste mit den musikalischen Errungenschaften der letzten Jahre: Seine klassisch-schönenSaxophon-Hooklines und ausgedehnten Instrumental-Passagen unterlegt er vorzugsweise mit schweren HipHop-Beats und präzisen Scratching-Passagen, die obligatorischen Soul-Schmusenummern fehlen ebensowenig wie eine rockige R`n`B-Nummer. Neuerdings flirtet er zudem noch mit Drum`n`Bass- oder TripHop-Elementen, und auch sein Mentor Guru darf seinen Word-Senf dazu geben. Nicht dabei ist DJ Premier, der diesmal von DJ Apollo ersetzt wird.