Der Leitbegriff “Pshychic” bezieht sich auf einen zwanglosen, fast taoistischen Umgang mit der Komposition. Als sich Buffalo Daughter zum Schreiben ihres vierten Albums trafen, saßen sie erst mal nur zusammen und plauderten über das, was sie aktuell bewegte. Musik machen, ohne Musik machen zu wollen. Diese Zwanglosigkeit hört man den fünf weich gebetteten Stücken, von denen sich “Cyclic” und “303Live” zusammen allein 31 Minuten Zeit nehmen, an. Langsam schalten sich die Elemente zu, bis die allesamt tempogemäßigten Tracks sich gefunden haben und dann lassen sie’s einfach laufen und laufen und laufen. Stimmungsvolle Gitarren und Easy-Listening-Gesang der Damen, Spielautomaten-Sounds, echte und programmierte Drums, Rhythmen und Elektronika, die im Gedächtnisarchiv sogar an den Fächern House, Kraftwerk und Jean-Michel-Jarre vorbeihuschen, um letztlich doch schicke, moderne Musik zu sein, deren niedliche Weirdness perfekt ins Japan-Klischee passt. Hier schauen im einen Moment elastische Videospielsounds zögerlich über das Mäuerchen, um kurz darauf das Prinzip “fett groovendes Gitarrenriff” aufzuführen. Mit der repetitiven und ausufernden Struktur der Tracks muss man allerdings klarkommen, um diese Platte schätzen zu wissen.