Built To Spill
Plays The Songs Of Daniel Johnston
Text: Christian Steinbrink
Allerdings scheinen ihn die Songs der Außenseiter-Ikone Daniel Johnston auf dieser Cover-LP eher gehemmt zu haben. Sehr zurückhaltend hat er sich des Ausgangsmaterials angenommen, gerade seine sonst oft wuchtigen Gitarren-Arrangements sind meist einfacher Begleitung gewichen, und auch Martschs Gesang klingt durchweg unaufdringlich. Das ist nicht verwunderlich, schließlich waren Built To Spill zunächst als Backing-Band für Konzerte Johnstons engagiert worden. Als danach die Idee für eine gemeinsame Platte reifte, verstarb Johnston unerwartet am 11. September 2019. So wurde das Album zur posthumen Ehrerbietung an den großen Songwriter. Dessen Umsetzung scheint sich Martsch gut überlegt zu haben. Er hat sich für eine betont schlichte Lo-Fi-Produktion des Werks entschieden, das mit “Honey I Sure Miss You” oder “Life In Vain” ein paar dezente Höhepunkte besitzt. Andere Versionen, etwa die von “Fake Records Of Rock’n’Roll”, klingen dann aber doch zu banal und fallen gegenüber den Originalen deutlich ab. Sie machen aber auch deutlich, wie wichtig es Built To Spill gewesen zu sein scheint, bei diesem Album Johnstons Songs und eben nicht sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Dafür ist die Platte – obschon musikalisch wenig aufsehenerregend – aller Ehren wert.
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