Built To Spill
When The Wind Forgets Your Name
Text: Florian Schneider
Erstmal das Offensichtliche aus dem Weg räumen: Das Cover dieser Platte ist missglückt und ihr Sound entspricht in keiner Weise einer Hightech-Produktion. Aber Hightech war an Built To Spill noch nie etwas, und am Ende sind es die Songs aus der Feder von Gitarrist und Sänger Martsch, die zählen. Die überzeugen beim Debüt seiner Band auf Sub Pop wie zu jenen Zeiten, als Built To Spill “Perfect From Now On” waren. “Fools’ Gold” und das folgende “Understood” verfügen über jene raumgreifenden Melodien, die auf dem Vorgänger “Untethered Moon” etwas abhandengekommen waren. “Elements” jagt eine rumpelige Orgel durch den Leslie-Verstärker, während Martsch seine Gitarre sachte anschlägt, bevor er sich in einem seiner Solos verliert, die er am liebsten in mehreren Schichten übereinanderlegt. Denn auch das waren Built To Spill schon immer: Die einzige Band, deren epische Gitarrensolos nicht nerven, sondern den Songs eine zweite Stimme hinzufügen. Am deutlichsten spielt Martsch diese Stärke im Closer “Comes A Day” aus, mit seinen mehr als acht Minuten zugleich der längste Song. Erstaunlich ist auch, dass sich Martsch in Le Almeida und João Casaes mit zwei Jazz-Rockern aus Brasilien zusammengetan hat, die spielen, als würden sie schon ewig mit ihm vor dem Proberaum in Idaho abhängen. Um es kurz zu machen: “When The Wind Forgets Your Name” löst alles ein, wofür man diese Band liebt.
weitere Platten
Plays The Songs Of Daniel Johnston
VÖ: 12.06.2020
Untethered Moon
VÖ: 20.04.2015
There Is No Enemy
VÖ: 06.10.2009
You In Reverse
VÖ: 11.04.2006
Ancient Melodies Of The Future
VÖ: 16.07.2001
Keep It Like A Secret
VÖ: 23.02.1999
Perfect From Now On
VÖ: 28.01.1997
There's Nothing Wrong With Love
VÖ: 30.11.1995
Ultimate Alternative Wavers
VÖ: 01.05.1993