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    Burst
    Prey On Life

    VÖ: 03.11.2003 | Label: Relapse/SPV
    Text: Andreas Kohl
    8 / 12

    Screamo mit Melodie-Unterfütterung: Burst können mehr als auf den Pop-Solarplexus hauen und mit sorgfältig durchdachten Breaks atemlos machen.

    Der bereits seit 1993 bestehende Fünfer aus Norwegen konnte vor allem mit der vor rund einem Jahr erschienenen EP “In Coveting Waves” auf dem feinen Kleinlabel ‘Chrome Saint Magnus’ einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen und hat nun mit ‘Relapse’ den Partner gefunden, den er verdient hat, denn nirgendwo scheinen sie mit ihrer wohldurchdachten Mischung aus ausufernden, ja fast psychedelischen Klangstrukturen und wütend-hungrigem Hardcore-Gebell besser aufgehoben. Burst schaffen den Spagat zwischen fast eingängigen wohltemperierten Soundscapes, die mehr Sehnsucht nach Ruhe denn nach Zerstörung wach werden lassen, und heftigen Eruptionen voller ohnmächtiger Wut und blanker Angst. Selten wird man von einsetzenden Vocals so überrascht wie beim Opener “Undoing” der vorliegenden Platte. Sänger Linus grollt und kreischt, kotzt und rotzt sich durch eine ganze Armada von Sick Of It All-Verweisen, während die Gitarre, verstört im Hintergrund vor sich hinflirrend, versucht, Melodiebögen aufzuschichten, die immer dichter und komplexer werden. Die Rhythmusgruppe versucht sich dabei zwischen beiden Seiten zu positionieren und biedert sich mal hier und mal da an, was “Prey On Life” eine ziemliche Dynamik verleiht. Natürlich sollte man hier nicht dem Irrtum aufsitzen, dass Burst ein ganzes Genre neu erfinden, denn dafür sind sie dann doch zu sehr in ihren Traditionen gefangen. Aber eine Band, die so gekonnt mit eben diesen Traditionen umgeht, erlebt man in der Tat selten.

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