US-Ostküste, stiller Ozean, lauter Orkan. Auch “Cover Your Tracks” ist
erwartungsgemäß kein Album für Ästheten. Weder sind Bury Your Dead
Filigranarbeiter, noch war Innovation jemals ihre Intention. Statt um
gewitzte Song-Statik und ansehnliche Architektur geht es mal wieder
darum, Dinge oder gleich die ganze Welt zum Einsturz zu bringen. Genau
das tun Bury Your Dead, mit der destruktiven Wucht eines Bulldozers. Zur
Hilfe nehmen sie dieselben zweckmäßigen Mittel wie die Vorarbeiter
namens Pantera, Hatebreed, Machine Head – und rund tausend Angelernte,
die sich nach diesen und vor Bury Your Dead einreihten. Die Songs sind
klar abgesteckt, berechenbar, irgendwie bekannt. Nicht nur, was die
Arrangements betrifft: “Top Gun”; “Eyes Wide Shut”, “Magnolia”, “The
Color Of Money”. Tom Cruise ist der rote Faden zwischen all den
Leinwandtiteln, die zwölf Mosh-Core-Brocken schweißt Produzent Matthew
Ellard (Converge, Between The Buried And Me) zusammen. Der Sound ist
prall und klar, das Abrisskommando klingt bedrohlich nahe. Der Staub
brennt schon in den Augen, “Cover Your Tracks” ist frontal, malmend –
und lebt in Ermangelung neuer Ideen alleine von seiner Unmittelbarkeit
und Wucht.