Als vor knapp fünf Jahren die ersten Exemplare von “Memoirs Of The Elephantman” über das Berliner Label Royal Bunker nach Deutschland kamen, war die Welt noch nicht bereit für Busdriver. Sein Debüt war so sick, wie es eine von Oliver Stone gedrehte Jackass-Folge wäre. Es war nicht leicht, die Platte an einem Stück zu hören, Busdriver strengte an. Eine Handvoll Alben später, auf “Roadkill Overcoat” angekommen, hat der Underground-Star aus Los Angeles mehr Standbeine als ein Tausendfüßler, mit deren Hilfe er sich in die Ohren der Zuhörer windet. Was mit dumpfen, zähen Beats anfing, ist ein fast fröhlicher Singsang geworden, der sich zwischen Pop, Dancehall, Electro und Rap nicht entscheiden muss. Das ist sonst eine komplette Katastrophe, weil es nach Outkast klingt. Busdriver klingt aber immer noch nach Busdriver. Das geniale Produzenten-Duo DJ Nobody und Boom-Bip begleitet den Rapper mit populärmusikalischen Ansätzen, zwängt ihn damit aber in keinen Rahmen. Busdriver kann auch zwischen Drum’n’Bass und Indie-Pop einzigartig flowen und Doppel-, Trippel- und Sonstnochwas-Reime bringen. Zur Sicherheit noch mal: “Roadkill Overcoat” ist kein Ausflug in die weite Musikwelt. Die Welt kommt zu Busdriver, und er macht das Beste draus: Rap.
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