Ach Gottchen. Eine Emo-Platte. Auf Revelation! Mit Leuten, die vorher bei Strain waren! Darf ich die nur so mittel finden? Ich darf. Und zwar aus einigen ganz deutlichen Gründen. Der Sänger. Die Produktion. Der Gitarrensound. Nacheinander: Obwohl der Gesang sich hier fast durchgehend im melodischen und recht schönen Bereich bewegt, neigt er manchmal – wenn auch selten – dazu, einen Anstrich zu bekommen, den ich von Schülerbands kenne, die gerne hart wären. Gepresstes Geschrei, wenn man nicht schreien kann. Nicht schön. Wie die Tatsache, dass die Abmischung seltsam flach klingt und der Gesang sich nicht in den Sound integriert, sondern irgendwie darüber steht. Komisch. Dazu haben die Gitarren einen Metaltouch, der so gar nicht zu den Stimmungen passen will, die da erzeugt werden (sollen). Da diese Kritikpunkte aber sehr subjektiv sind, kann es durchaus sein, dass der eine oder andere Anhänger solcher Bands wie Only Living Witness und Black Train Jack, mit denen By A Thread viel mehr gemeinsam haben als beispielsweise mit Sense Field oder Farside, hier seine Erfüllung findet. Probieren geht über Lesen. Und meine Entscheidung, dem letzten der Tagträume noch die eine oder andere Minute zu gönnen, sollte zeigen, dass das hier keinesfalls schlecht ist. Nur eben irgendwie so mittel.
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By A Thread
VÖ: 01.04.2011