Die nicht ganz neue Idee, melodische Songs mit der Energie des Hardcore zu kombinieren, kam der Band im Whirlpool. Das Ergebnis? Nicht sehr prickelnd.
Fünf Hannoveraner mit Hardcore-Background springen auf den Emo-Zug. Weil Schwarzfahren aber verboten ist, wollen sie sich wenigstens nützlich machen und servieren im Bordrestaurant solide Hausmannskost. Das Rezept für den Erfolg scheint ja auch nicht allzu kompliziert zu sein: Byron orientiert sich an Bands wie Jimmy Eat World, schreibt poppige Songs und verweist stolz auf die Wurzeln in der wilden Subkultur. Doch wer es jedem Recht machen will, langweilt am Ende alle. Denn schlecht ist das Debütalbum sicher nicht, auch wenn die Melodien nicht immer mitreißend sind – doch es fehlen zwei wichtige Zutaten: Leidenschaft und Eigenständigkeit. Nach originellen Ideen oder einer persönlichen Note fahndet man bei den elf sehr ähnlich aufgebauten Songs vergeblich. Dieses Problem ist der Plattenfirma offenbar auch bewusst, deshalb behauptet sie, dass da zwischen Punk und Pop noch ein Hauch von New Wave versteckt sei. Klingt chic, stimmt aber gar nicht. Es gibt in der Musik von Byron nichts zu entdecken – außer der Erkenntnis, dass es manchmal falsch ist, alles richtig machen zu wollen.