“In The Clear” mit seinen simplen, aber einprägsamen Gitarrenriffs und seinem repetitiven Text darüber, was eine Freundschaft eigentlich alles aushalten kann, steht direkt zu Beginn beispielhaft für alle folgenden Songs. Cadet Carter behalten auf “Anthems For The Weak” stets eine positive Grundstimmung bei, auch wenn es textlich etwa um Leistungsdruck oder fehlende Zugehörigkeit geht. Musikalisch blicken die Münchener dabei stets nach vorne und untermalen ihre von der Seele geschriebenen Texte mit eingängigem und hellem Optimismus. Ihren Indie- und Alternative-Rock verortet die Band irgendwo zwischen Pop-Punk und Emo, aber reifer als Machine Gun Kelly und ungefähr genauso “erwachsen” wie Jimmy Eat World. Zu letzteren wecken Cadert Carter in ihren guten Momenten tatsächlich Assoziationen, etwa wenn in der zweiten Hälfte von “Strangeways” die harmonische Gitarrenmelodie einsetzt. Nur muss man solche Momente viel zu oft suchen und wird dabei – im Gegensatz zu einigen Momenten auf dem Vorgänger “Perceptions” (2020) – meist nicht fündig. Etwas mehr Abwechslung hätte dafür sorgen können, dass der ein oder andere Song aus der Masse an simplem und solidem Indierock heraussticht und ein echtes “Anthem for the weak” wird.
weitere Platten
Perceptions
VÖ: 08.05.2020
Cadet Carter
VÖ: 26.01.2018