“It’s been a bad few weeks and I’m scratching the walls/ Until it stops and that feeling is gone” – die zentrale Zeile von “A Bad Few Weeks”, dem vierten und besten Song auf “Perceptions” war für Frontmann Nick Sauter der Durchbruch beim Songwriting zum neuen Cadet-Carter-Album: Um die Wahrnehmung soll es gehen, die eigene und die der anderen, und wer gerade eine miese Zeit hat, tut gut daran, darüber zu singen. “Perceptions” macht deutlich: Am besten tun Cadet Carter das, wenn sie dabei aufs Gaspedal treten. Schnellere Stücke wie “Speed Of Sound”, “A Bad Few Weeks” oder “Windshields” zeigen, was in der Band steckt. Mitreißender Alternative Rock, Emo und Indie nämlich, der so aus der Zeit gefallen klingt, dass er fast schon wieder frisch wirkt. Natürlich wildern Cadet Carter in bekanntem Terrain, aber sie tun das so selbstsicher, dass nur manchmal ein Schuss daneben geht: Songs wie “Telescope” oder das ausufernde Schlussstück “Who You Are” bringen unnötig Pomp und Schmalz auf ein Album, das großes Melodram auch ganz ohne diesen Ballast beherrscht. Im starken “New Shores” etwa singt Sauter gekonnt um sein Leben, reißt mit, baut Spannung auf – ganz ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Für diese Momente – und den tollen Sound der Bassgitarre – lohnt sich “Perceptions”.
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