“Love Will Kill All”, “Two Lovers And A Tower”, “Blood Of A Diary”, “Soft Lips And Headstones” – was mag sich hinter solchen Songtiteln verbergen? Übermäßig viel Phantasie muss man nicht mitbringen, um sich darauf einen Reim zu machen. Wer also die neuere Brut emotionaler Hardcore-Bands vom Schlage Beloved, In Pieces, The Killing Tree oder A Static Lullaby in sein Herz geschlossen hat, dürfte auch an Calico System Gefallen finden. Denn ähnlich wie die genannten Bands nutzt dieses Quartett aus der Gegend um St. Louis Hardcore und Metal als musikalische Basis, setzt darauf jede Menge Versatzstücke aus dem Emo-Baukasten und gelegentlich weist der Gitarrist dezent darauf hin, dass auch Fugazi und At The Drive-In ihre Spuren hinterlassen haben. Vor zwei, drei Jahren wäre das noch einigermaßen originell gewesen, mittlerweile werden aber auch wohlwollende Geister angesichts dieses Crossovers nicht mehr in Euphorie verfallen. Calico System lediglich als ideenarme Mitläufer abzutun, wäre allerdings etwas unfair, immerhin gründeten sie sich schon 1998. Neue Akzente setzt diese Band bei allem Können allerdings kaum, in Sachen Songwriting bestehen durchaus noch Möglichkeiten des Wachstums und die Intensität von This Day Forward oder Hopesfall wird hier auch noch nicht erreicht. Aber immerhin, ein paar Songs, etwa “It’s Fair To Say” mit seiner melancholisch verdrehten Gitarrenmelodie, zeigen das Potenzial dieser Band auf. Für Calico System ist also noch alles drin. Mal abwarten, wie’s weitergeht.
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They Live
VÖ: 04.11.2005