Wie früher, als Menschen mit Musik noch so viel Erfolg hatten, dass sie sich alles erlauben konnten: teure Autos in riesige Swimming-Pools fahren und öffentlich über ihre Erfahrungen mit bewusstseinsverändernden Substanzen resümieren. Zum Beispiel. Oder auch: Musik aufnehmen, die offensichtlich völlig bescheuert ist, ohne dass sich jemand fragt, was das denn soll. Wie viele solche Alben werden heute als Klassiker gehandelt? Außer dem Debüt des Vorzeigepärchens Ono-Lennon und eigentlich allen Van-Halen-Alben? Björn Dixgård und Gustaf Norén haben sich nun endlich ein ebenso bewundernswert sinnfreies Album geleistet, genauer einen Albumhybrid aus dem Garagenpop der Hauptband, schmierigem Dancehall-Rhythmus und glitzerndem Neuzeit-RnB. Man wollte die Zusammenarbeit mit den Salazar Brothers – einem Produzententeam, das als Wegbereiter des schwedischen HipHop gilt und unter anderem den Mando-Hit “Dance With Somebody” geremixt hat – erweitern. Die war schließlich ein großer Erfolg zwischen Soul und Disco, und Motown-Best-Ofs haben Mando Diao ja schon immer gehört. Und dieser Umstand ist auch irgendwie das einzig interessante an Caligola, die vor lauter Skits und kurzem Krimskrams zwischen den aalglatten Songs nie so recht aus der Hüfte kommen. Ja, “Forgive Forget” ist ein netter Radiosong, der die Stimmen von Dixgård und Norén perfekt in Szene setzt, und “Back To Earth” hat auf Albumlänge noch so zwei, drei davon. Gerechtfertigt wird die Grundidee des Projekts dadurch noch nicht.