Die dürften sich dort sofort zuhause fühlen, denn nach zwei Coveralben und den mal mehr, mal weniger gelungenen Experimenten auf “Fandigo” markiert dieser düstere Moloch eine Rückkehr zu international konkurrenzfähigem Geballer mit deutschen Texten. Zugegeben, über den Gehalt dessen, was Sänger Bastian Sobtzick da ins Mikro rotzt und jauchzt, lässt sich weiterhin vortrefflich streiten. Aber sagen wir mal so: Man kann sich fragen, was es mit “tiefen Trümmern” auf sich hat, und ob “Gottficker” nun der beste oder schlimmste Songtitel des Jahres ist. Man kann sich aber auch heftig headbangend der Metal-Wundertüte hingeben, die Callejon hier kredenzen. Da wäre etwa das besonders fiese “Blut”, das treffsicher schildert, wie grausam Menschen sich selbst und anderen Lebewesen gegenüber sein können, Brecht zitiert, und dabei klingt wie gute Rammstein in Metalcore: “Wahre Worte schmecken nicht/ Erst das Fressen, dann die Moral”. In “Katakomben” verpassen Callejon Gothic Doom und epischem Metal erfolgreich ihren eigenen Anstrich. Letzteren greift “Dies Irae” auf und wirft ihn, ohne mit der Schulter zu zucken, mitten in den Moshpit. Und das ist nur eine Auswahl der Gründe, warum Callejon mit “Metropolis” ihr bislang bestes Album vorgelegt haben.
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