“Natürlich waren die Bänder nicht wirklich verloren gegangen”, schreibt Irmin in den Liner Notes des Drei-CD-Deluxe-Boxsets im Ten-Inch-Format. “Sie lagen aber schon so lange in den Schränken des Archivs, dass sie mit der Zeit vergessen worden sind. Außer von Hildegard, die Can und ihr Werk behütet wie der Drache das Nibelungengold […]. Irgendwann 2008 begann sie mich damit zu nerven, dass da […] ein Haufen Bänder im Archiv steht.” Irmin gab nach und musste seine Frau und seinen Schwiegersohn Jono Podmore fortan bei dem wahnsinnigen Vorhaben unterstützen, etwa 50 Stunden unsortiertes, teilweise halb überspieltes Material durchzuhören. Irmin holte Produzent und Mute-Gründer Daniel Miller dazu, um aus dem bis dato unbekannten Can-Material “The Lost Tapes” zu formen. Podmore editierte das ausgewählte Material aus den Jahren 1968 bis 1977, das drei Live-Tracks und die beiden ehemaligen Sänger Malcolm Mooney und Damo Suzuki umfasst. Irmin legte die Reihenfolge der 30 Tracks fest, die Cans vielseitiges Schaffen zwischen Kraut-, Psychedelic- und Bluesrock, Weltmusik und Ambient gut widerspiegeln. Darunter sind auch die 16-minütige, groovende Jam-Session “Graublau” und das 36-sekündige Interlude “The Agreement”, das nur wenige Worte und eine Toilettenspülung umfasst. Letztlich haben wir diesen tollen Fund dem Rock’n’Pop-Museum zu verdanken, das 2007 Staub aufwirbelte, als es das legendäre Can-Studio kaufte und es in Gronau neu aufbaute, wo es heute nicht nur Hildegard Schmidt besichtigen kann.
weitere Platten
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