Schwermütige Elfenmusik in geradezu meditativer Zeitlupe, traurig schön und schön traurig.
Die ersten 15 Sekunden der Platte sind symptomatisch für den weiteren Verlauf. Darauf hört man: nichts. Stille, und zwar absolute. Nicht viel anders verhält es sich mit den neun Songs auf dem Debütalbum dieses schwedischen Quartetts – ihre besondere Kunst besteht darin, fast gar nicht zu musizieren und jeglichen Klangballast wegzulassen. Doch gerade dadurch bauen sie einen ergreifenden Spannungsbogen auf, denn diese Musik lebt nicht durch ihre Akkorde und Melodien, sondern durch die Räume dazwischen. Musikalische Parallelen sind recht einfach auszumachen. Man nehme die Instrumentierung der Cowboy Junkies, die zähflüssige Langsamkeit von Codeine und die bittersüße Schwermut von Portishead – insbesondere Karolina Brobäcks Stimme weist eine deutliche Affinität zu der brüchigen Eleganz einer Beth Gibbons auf. Dabei rutschen die vier Göteborger nur selten in ein belanglos-uninspiriertes Geplätscher ab, im Gegenteil: Über weite Strecken verstehen sie es dank ihres wirklich vorzüglichen Songwritings, den Hörer zu packen und für ihre musizierten Leerräume zu begeistern. Tolle Musik zum Kuscheln, Kiffen oder Schlaftabletten nehmen.