Frontmann Chris LoPortos Stimmfarbe liegt genau zwischen denen von Tom DeLonge und Mark Hoppus, seine Melodieführung im Opener “What Have We Done” erinnert an die simplen, aber effektiven Hooks auf Blink-182-Hits wie “I Miss You” oder “Always”. Angeregtes, impulsives Schlagzeug hoppelt im Midtempo dahinter her, dann wird der Breakdown gebrüllt. Sowas haben Blink-182 nie richtig probiert. Jetzt wissen wir, dass das gar nicht schlecht klingen würde: Cant Swim machen es präzise vor. Doch viel anderes versucht die junge Band – ihr erster Auftritt ist gerade zweieinhalb Jahre her – in der kommenden halben Stunde nicht. Potenzial zur Weiterentwicklung ihres noch relativ generischen Pop-Punks ist trotzdem in Ansätzen hörbar: Oft päppeln sie die Songs mit kraftvollen Gang-Shouts auf, die von allen Mitgliedern hinter LoPorto kommen. Sie harmonieren super, wechseln sich ab und lassen keine Atempause zu. Am besten kommt das in “Not The Way It Was” zusammen, wo sie ordentlich auf Konfrontationskurs gehen. Auch in sometimes you meet the right people at the wrong times spielt die Band aus New Jersey diese Stärke in perfektem Mitspring-Tempo aus, das Call-and-response-Prinzip haben sie verinnerlicht. Und dann kuscheln sie sich zum Schluss mit “Amnesia 666”, “Daggers” und “Winter Of Cicada” gemütlich zurück ins gemachte Blink-182-Bett. Cant Swim sind noch etwas grün hinter den Ohren. Sie sollten mehr wagen, dann wird die nächste Platte ein sicherer Gewinn.
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