Captain Planet
Come On, Cat
Eins vorweg: Die Captain Planet von 2023 sind nicht die Captain Planet von 2005, auch nicht die von 2009 oder 2012. Denn so sehr die Band treibend-melancholischem, leicht verzerrtem Punk mit Emo- und Indie-Kante treu bleibt, so sehr verschieben sich auch die Soundnuancen, Album für Album.
Am deutlichsten lässt sich die Entwicklung von Captain Planet an der Stimme von Sänger und Gitarrist Jan Arne von Twistern nachvollziehen. In der Frühphase war von Twisterns immer kurz vor dem Überschlagen stehende Stimme rumpelig, unpoliert, statisch. Mittlerweile gibt es neben dem charakteristisch gejapsten Gesang auch echte Melodiebögen, die manchmal sogar am Pop entlangschrammen. Das ist gut und richtig so, man ist schließlich nicht mehr Mitte 20.
Mit Songs wie “Tag der offenen Herzen” treffen diese Elemente aber trotzdem auf den hektischen Captain-Planet-Rhythmus, der schon die erste EP von 2005 ausgemacht hat. Passend dazu gibt es auch auf “Come On, Cat” wieder angenehm unpeinliche deutsche Texte zwischen Metaphern, ehrlich-emotionalem Lagebild und Momentaufnahmen. Wenn man dem Captain Planet etwas vorwerfen könnte, dann dass es so klingt, als hätte es die vergangenen zehn Jahre nicht gegeben. Das könnte schlecht sein, aber in diesem Fall ist es genau richtig.
Das steckt drin: Duesenjaeger, Kettcar, Turbostaat
weitere Platten
Captain Planet, Matula (Split mit Matula)
VÖ: 08.10.2018
Ein Ende
VÖ: 06.05.2016
Treibeis
VÖ: 12.10.2012
Captain PlanET
VÖ: 16.12.2011
Inselwissen
VÖ: 23.10.2009
Wasser kommt Wasser geht
VÖ: 05.10.2007