Nach vier Studioalben und mehreren Split-EPs könnte man meinen, es wäre gar nicht mehr möglich, dass die Psychedelic-Rock-Band ihrem Sound nochmal eine neue Wendung geben könnte. Doch schon der Opener “Peaking Duck” führt den Hörer in neue, unbekannte Gefilde ein und steht stellvertretend für den neuen Horizont, zu dem Carlton Melton mit ihrer fünften Platte “Out To Sea” aufbrechen und ihre Vision von Psychedelia neu interpretieren. Dabei ist die übersinnliche Musik der Psychedelic-Rocker nicht jedermanns Sache: kein Gesang und die meisten Songs haben eine Länge von über sieben Minuten, bei denen sich die Melodie in einer Endlosschleife zu wiederholen scheint, bevor sich ein Akkord ändert. Doch lässt man sich erst einmal darauf ein, gibt es einiges zu entdecken. Bei Tracks wie “Wheel And Deal” und “Too Close To Home” greifen die US-Amerikaner aus dem sonnigen Kalifornien tief in die Postrock-Kiste und erinnern entfernt an den Sound von Mogwai. “Diamond In The Rough” und “Realms” sind Songs, die im Hintergrund dramatischer Film-Sequenzen laufen könnten. “The Barrier” ist einer der stärksten Tracks der Platte mit seinen düsteren, dissonanten Gitarrenriffs und dem monotonen Drumming. Von massiven Rhythmen, abgespaceten Riffs, sanften Synthwellen über pastorale Passagen, noch heiße Fragmente geschmolzener Gitarren bis zu üppiger Atmosphäre mit zärtlichen Gitarrenpickings ist auf “Out To Sea” alles dabei und entführt einen in ein Klang-Meer, das einen alles um sich herum vergessen lässt.