Doch der Schinkengott lieh sein schwarzsamtenes Organ lieber einer Melange aus Biker- und Hardrock. Caronte (zu Deutsch Charon, der Fährmann, der die Toten gen Totenreich schippert) greifen den Faden von Danzig auf, vor allem mithilfe des Evil-Elvis-Tenors von Sänger Dorian Bones. Und sie verstehen es ähnlich gut wie der düstere Egozentriker Danzig, die Songs mit einer immensen Catchiness anzureichern. Dabei spielen sich auf “Church Of Shamanic Goetia” sechs von sieben Songs im Bereich von acht bis zehn Minuten ab. Dass davon, abgesehen einiger Soundcollagen als In- und Outros, kein einziger unnötig lang erscheint, ist eine Kunst an sich. Vor allem liegt es aber am satten Sound der vierköpfigen Band aus Parma, und wie sie ihre zahlreichen Einflüsse auf herrlich organische Weise miteinander verquirlt. Bassist Henry Bones sagt es so: “Musikalisch sind wir beeinflusst von verschiedenen Bands der Doom-Szene, von einigen 70s-Rockbands, Black Metal, Classic Metal und einigen Düsterbands. Und wir sind extrem zufrieden damit, dass es uns möglich war, alle diese Elemente zu mixen, und mit dem Resultat, das dabei herauskam.” Viel ist dem gar nicht mehr hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass Caronte auf ihrem zwei Jahre alter Vorgänger ein Fünkchen sludgiger und musikalisch weniger dicht klangen. Außerdem hat die Band für den Song “The Sulfur Shaman” Parker Chandler von Cough und Windhand eingeladen, der den Song über weite Strecken mit seinem gepeinigten Gebrüll versüßt. Ach ja: Wer sich Ende letzten Jahres in Beastmilk verliebt hat, der kann hier das Doom-Äquivalent für sich entdecken.