Carpet
Collision
Text: Carsten Sandkämper | Erschienen in: VISIONS Nr. 373
Schließlich ist es nicht einfach, die von Orgel, Rhodes und Blasinstrumenten illustrierten, fließenden Rhythmen, Backbeats und Shuffles so abgeklärt zu spielen. Die Songs für “Collision” entstehen in der Abgeschiedenheit der italienischen Alpen und werden im bandeigenen Studio ausgearbeitet. Die Kombination aus Erfahrung und Inspiration im weiten Feld des Progressiven Rocks, Support Slots für Bands wie Elder, The Notwist und Maserati sowie diverse Festivalauftritte hallen in raumgreifenden Stücken wie “Ghosts” und “The Moonlight Rush” nach.
In “P Is For Parrot” klingen Carpet wie ein Freundschaftsspiel zwischen Midlake und Motorpsycho, mit Opeth auf der Bank. Das an Jaga Jazzist erinnernde “Lost At Sea” schwebt auf einem Bett aus minimalistischen Rhythmuspatterns und komplexen Akkordwechseln und zeigt mit einem Mal eine Band, deren Potential noch lange nicht ausgeschöpft ist.
Der Mix von Maximilian Wörle schließlich hebt den Gesamtsound des Albums auf eine neue Ebene. Hier klingt nichts mehr nach Proberaum oder behäbiger Eigenproduktion, sondern dynamisch und bestimmt. Das Mellotron strahlt, das Band-Echo dreht seine Runden, zweistimmige Gitarrensolos weisen in Richtung Highway und psychedelische Zeitvergessenheit macht “Collision” zum bestmöglichen Eskapismus.
Das steckt drin: Elder, Midlake, Motorpsycho