In französischen Studios ist den letzten Jahren viel Gutes, teilweise sogar Herausragendes entstanden. Philippe Zdar und Hubert `BoomBass` Blanc-Francart waren und sind fester Bestandteil der einheimischen Club- und Produzenten-Szene, die den Motor stets am Laufen hielt. Das Duo trat erst als La Funk Mob in Erscheinung, Zdar legte darüber hinaus mit Motorbass ein euphorisch bewertetes Album vor, das voll ins Nervenzentrum der damaligen Club-Generation traf. Mittlerweile nennen sich die beiden Cassius und konnten von ihrem “1999” betitelten Debüt auch hierzulande ordentlich Einheiten absetzen, wie man im Marketing-Jargon zu sagen pflegt. Verkaufszahlen hin oder her – die beiden Produzenten plagen sich mit viel gewichtigeren Dingen herum: Der Authentizitätspflege zum Beispiel. Die Weiterentwicklung des French House soll fortan der Nachwuchs übernehmen, Cassius hingegen wollen back to the roots, zurück zum Wesentlichen. Was genau damit gemeint ist, wird auf “Au Reve” zwar generös unterschlagen, nichtsdestotrotz darf man festhalten, dass es ein anständig pumpendes, euphorisches House-Album geworden ist. Weniger elegant als man es aus diesen Kreisen kennt, sondern mit klassischen Uptempo-Beats, die definitiv eher auf den Tanzboden gehören als in die Wohnstube, den echten alten House-Fan aber durchaus verzücken dürften. Gast-Vocals kommen u.a. von Jocelyn Brown, Ghostface Killah und Leroy Burgess.
weitere Platten
1999
VÖ: 01.01.1900