Voller Selbstbewusstsein setzen Cast Aside den Bedarf nach einer weiteren denkbar stumpfen Oldschool-HC-Brut einfach mal voraus – und hauen uns ihr Debüt “The Struggle” in die Fresse. Dem liegt ein denkbar simples Motto zugrunde: aufschlagen, zuschlagen, nachschlagen. Das tun die Fünf aus Richmond, Virginia. Mit Musik wie mit Worten. Argumentieren dürfen andere, Subtilität ist ihre Sache nicht. Sie meißeln Moshcore der grobschlächtigen Sorte, ein prolliges Muskelspiel mit gelegentlichen Tempiwechseln. Die groovenden Passagen basieren auf abgewetzter Doublebass und den rostigen Riffs, die Madball oder Pro-Pain bereits Mitte der Neunziger totgespielt haben. Inhaltlich findet der Gähnreiz seine Fortsetzung. Ihr ausgeprägtes Ehrgefühl buchstabieren Cast Aside in “Honor” wie folgt: “Stand up / fight for what’s right / straight edge pride”. Überhaupt spielt Stolz eine gewichtige Rolle, siehe “Say Goodbye”: “You look down on us / as if we’re not good enough … I will never fall / hardcore pride”. Schon klar: Alles dreht sich um Stolz, gebrochene Versprechen, letzte Chancen, Unnachgiebigkeit und wieder Stolz. Wer sich down und out fühlt und Daddy Ness für ein sensibles Weichei hält, kann hier zugreifen. Musikalisch könnten noch HC-Puristen und Nostalgiker Gefallen an “The Struggle” finden, textlich höchstens kurzsichtige Schwarz-Weiß-Denker.