Die vier Musiker aus dem niedersächsischen Oldenburg verstehen es, die musikalische Härte und Schwere des Post-Hardcore mit mitreißenden Melodien zu vereinen. In den fünf Songs ihrer zweiten EP (eine erste namens “Cold Alley” erschien vor einem halben Jahr) balancieren sie zwischen unbeschwerter Leichtigkeit und melancholischer Wehmut. Instrumental arbeiten sie mit kraftvollen und aufwühlenden Riffs, während Sänger Joost Rademacher mit klarem Gesang und seiner hohen Stimme einen frohmütigen Kontrast dazu setzt. Besonders deutlich wird das in den Songs “Whole” und “Discord”, die sich trotz melancholischer Klanggrundlage und sorgenschwerer Melodieführung nie vollkommen im Schmerz verlieren. Im Gegenteil: Catapults freunden sich mit dem Schmerz an und bringen die darin verborgene Schönheit hervor. Der intensive Wechsel zwischen donnerndem Gitarrenspiel und sanft schwingenden Tönen wie in “Intimidating Heights” erinnert an den Emocore der frühen 2000er, wie ihn etwa Thursday oder Senses Fail spielen. Dank Rademachers markanter Stimme verfügen Catapults aber über eine ganz eigene, im direkten Vergleich lebensfrohere Note. So grau, wie der Titel behauptet, ist Catapults Welt gar nämlich nicht.
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I'll Be Honest
VÖ: 19.03.2021