Gleichzeitig bedeutet das allerdings, dass man Neues oder Veränderung mit der Lupe suchen muss. Die Metalcore-Schablone passt auf Killing The Eternal wie die Faust aufs Auge. Grundsätzlich ist es ja nicht schlecht, wenn man weiß, worauf man sich einlässt: messerscharfe Riffs, heiße Wut in der Stimme, die kaum Gesang genannt werden kann, und galoppierendes Gatling-Schlagzeug zwischen Double-Bass, Vollbremse und Knüppel-Beats.
So weit, so bekannt.
Und trotz des Heidenlärms: so unspektakulär. Es gibt sie schon, die Songs, die ein wenig aus der Masse herausstechen. Failed zum Beispiel, dessen Tempo sich hin- und herwindet, mal mit dem Kopf durch die Wand rennt, sich mal zäh nach vorne schleppt. Oder der völlig von Ballast befreite Geradeaus-Rocker Drain, Murder And Loss. Aber auf dem Rest der Platte können auch teilweise ausufernde Instrumental-Intros nicht darüber hinwegtäuschen, dass es zwar jeden Tag neues Wasser, aber im Kern eben einfach Wasser ist, das die Katarakte hinunterstürzt.
Da reiht sich der einfallslose Stakkato-Brecher Hollow Steps an die bedrohlich schleichende Langeweile von Mankinds Burden oder steht manches wie der instrumentale Titeltrack scheinbar halbfertig und wie bestellt und nicht abgeholt in der Gegend herum. Cataract ist mit Kill The Eternal zwar kein Totalausfall passiert, aber ein bisschen mehr Mut wie in dem schön sumpfig groovenden Rausschmeißerdoppel Black Ash und Allegory To Dying World hätte der Stein im Porzellanladen des Zimmermanns sein können.