Cava, das Garage-Rock-Duo aus Berlin, bestehend aus Peppi Ahrens (Gitarre, Leadgesang) und Mela Schulz (Schlagzeug, Gesang), setzen mit diesem explosiven Einstieg die Stimmung. Satter Studiosound trägt zur kraftvollen Energie bei, ohne den rotzigen Live-Charakter des Duos zu vernachlässigen, und während Hall auf Noise trifft, ist hier jede Note durchdrungen von der Attitüde des Garage Rock.
Beim nervösen “Crashing” überwältigen einen die treibenden Drums und man lässt sich von der schier endlosen Energie von Cava überzeugen. “Piss” spricht vielen Menschen aus der Seele, wenn der Song das Fehlen öffentlicher Toiletten anprangert. Mit unverhohlener Direktheit heißt es: “I need to piss but I can’t afford to pay the 50 cents/ I need to work cause I can’t afford to pay my fucking rent”. Trotz des offensichtlichen Humors bleibt ein ernster Kern: Alltagsprobleme werden mit punkigen Melodien verpackt, begleitet von Kampfansagen an Patriarchat und Kapitalismus.
Der rote Faden der gesellschaftskritischen Texte zieht sich durch das gesamte Album von Cava, gipfelnd in der Selbstermächtigungshymne “Control” mit der Forderung: “Just give us what we want”. “Powertrip” lässt die Vorfreude auf den nächsten Moshpit steigen und auch darauf, dem nächsten Macker, der sich danebenbenimmt, eins auf die Zwölf zu geben.
Das steckt drin: Babes In Toyland, Bikini Kill, The Bobby Lees
weitere Platten
Damage Control
VÖ: 10.03.2023