Halsbrecherisch müssen sie sein, irgendwas mit Getier und Speeren und Zaubertränken, die Aufnahmerituale zum Stamm der Celebration. Wie viele schon grausam zugrunde gegangen sind daran, kann nur vermutet werden; drei aber haben es geschafft und ihre fantastische Tradition jetzt zum zweiten Mal in eine lächerliche Dreiviertelstunde gepresst. Als hätten die Klaxons “In Rainbows” verkaleidoskopt, zuckt schon das Cover schreiend im Kreis, und die Band dahinter steht ihm nicht nach. Viel dichter noch als auf dem unbetitelten Debüt trommelt sich David Bergander in Trance, füllt Sean Antanaitis jede noch so kleine Lücke mit sirupschweren Orgeln, glänzen die Saxofone und Trompeten im Wechsellicht. Was Katrina Ford dazu singt, ist kaum je deutlich zu verstehen, ihre opulente Soulstimme dehnt die Zeilen, lehnt sich in Wörter, bis alles nur noch Instrument ist. Der wilde Stoßatem durch “Pony”, das stürmische Schunkeln zu “Fly The Fly”, der herrlich wirbelnde Sternenregen in “Comets” sind alles andere als leichte Kost. Celebration überladen ihre Songs mit Gold und Federn; die wunderbar vorantanzende “Heartbreak”-Parade strahlt so warm, dass es blendet. “The Modern Tribe” ist kein Regenbogen, sondern der glitzernde Treibsand im Topf dahinter, in dem untergeht, wer nicht gut aufpasst.
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Dto.
VÖ: 27.01.2006