Mit dem Album “Orange” von ’97 hatten die Niederländer ihren Sound weitgehend von Metal-Altlasten befreit und soweit aufgeräumt, daß sie mit ihrem zeitgemäß groovenden Rock ans Stoner-Lager andocken konnten. Für den neuen Longplayer wurde das Line-up mit Drummer Rob Snijders wieder zum Quintett aufgestockt, so daß Cyril Crutz sich nun ganz auf den Gesang konzentrieren kann, außerdem wurde Bassist Jason Köhnen durch Jaanes de Haard ersetzt. Auf “Chrome” muß man Celestial Season einerseits ein sehr variantenreiches Spiel anrechnen, und durch die stellenweise merkwürdig verzwickten Rhythmen und Tempiwechsel heben sie sich definitiv von der Masse der monoton riffenden Kollegen ab, andererseits wirken die Songs dadurch oft etwas zerfahren und erreichen nicht immer die optimale Dichte. Mir sind sie darüber hinaus eine Spur zu sauber, und obwohl hier im Prinzip recht fett gerockt wird, schimmern im Detail immer noch Metal-Partikel wie zu helltönige Dudel-Gitarren durch, auch der Gesang könnte meiner Meinung nach mehr Dreck vertragen – aber das ist reine Ansichtssache. Viele werden “Chrome” wahrscheinlich gerade aufgrund des differenzierten Klangbildes für eine der herausragenden Platten des Genres halten.
weitere Platten
Lunchbox Dialogues
VÖ: 07.05.2001
Orange
VÖ: 07.07.1997