Dass nicht alle Musiker dieser Welt nach Sonnenschein fragen, ist ja nicht schlimm. Traurige Musik wird es immer geben und immer wird traurige Musik traurigen Menschen etwas geben. Da tun Centro-Matic nichts Falsches – machen sie doch das Leiden zum zentralen Thema ihres siebten Albums. Gegen den offensichtlichen Seelenstriptease, mit dem uns der gute Will sein Innenleben freizügig präsentiert, gibt es nichts zu sagen, aber es ist eben nicht jeder Conor Oberst oder Mark Oliver Everett, obwohl Johnson fast so klingt wie der bärtige Eels-Sänger. Nur während die Eels ihr Trübsal in gutes Songwriting verpacken, sind Centro-Matics Melodien eher Durchschnittsware ohne viel Abwechslung. Die wenigen flotteren und brauchbareren Songs, die ein wenig ausbrechen aus den dümpelnden Liebeserklärungen an den Unmut, erinnern an The Promise Ring (“Spiraling Sideways”, “Breathe Deep Not Loud”). “Love You Just The Same” macht beim Durchhören schlechte Laune, obwohl es musikalisch und textlich nicht schlecht ist – und das ist das wirklich Traurige an dem Album. Es wirkt ein wenig schematisch und das Schema, nach dem das Quartett vorgeht, heißt Jammern. Und das ist ein bisschen wenig für eine Platte, auf der das einzig Witzige ist, dass der Manager der Band Bob Andrews heißt.
weitere Platten
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VÖ: 01.01.1900