Es ist drei Jahre her, da debütierten Centuries aus dem schwülen Florida mit einer Vinyl-Single. In den folgenden Jahren kamen zwei Splits mit Patsy OHara – auf dem Münsteraner Label This Charming Man – und Homestretch hinzu. Das Schaffen der Band wuchs damit auf ganze zehn Songs an. Einen weniger enthält das erste Album “Taedium Vitae”, das sich hiermit endlich manifestiert hat und das nach 20 Minuten auch schon wieder vorbei ist. Man stellt unweigerlich fest, dass Centuries mit ihrer Musik und den damit verbundenen Emotionen nicht gerade hausieren gehen. Wahrscheinlich würde es Eric, Vincent, Dan und Josh sonst umbringen, oder wenigstens in die nachhaltig schädigende Depression führen. Denn das Level, auf dem Centuries agieren, ist ein hohes, Energie saugendes, alles verschlingendes. Die Band macht Tempo. Ständig. Deshalb sind die Songs auch so kurz, nur einer geht über drei Minuten. In dieses Tempo, das sie für schaurigen Tiefgang auch mal kurz drosseln, packen sie Wut, Wucht und Wahnsinn. Umgesetzt hat die Band das mal wieder in Form von als Metal gedachtem Hardcore mit D-Beat-Puls. Was Centuries dann aber von anderen unterscheidet, oder sie zumindest über die durchschnittliche Großartigkeit ähnlicher Bands hebt, ist die Dringlichkeit, mit der das Quartett agiert. Wie sich in ihre kurzen Songs ganz subtil Melancholie und Melodie einschleichen, muss man erst mal nachmachen. Einfach ist das bei dem ständigen Schweinsgalopp von “Taedium Vitae” nicht. Aber wie erwähnt: Centuries ringen sich ihre Songs ganz schön ab.
Hardcore
D-Beat
Death Metal
Für Fans von:
Converge
“All We Love We Leave Behind”
Hessian
“Manegarmr”
weitere Platten
The Lights Of This Earth Are Blinding
VÖ: 26.01.2018