Schweden haben es auch nicht leichter als die Menschen woanders auf der Welt, sie wirken nur immer wesentlich aufgeräumter bei dem was sie tun. So wie Eric Berglund. Er ist die eine Hälfte von The Tough Alliance, und schon mit seiner Hauptband widmete er sich ausgiebig blankpoliertem Pop mit weißen Schuhen. Bei ceo schmeißt er den Laden jetzt ganz alleine, und angesichts seiner stilistischen Belastbarkeit kann man auch schon mal ins Staunen verfallen. “White Magic” umfasst acht erstaunlich unterschiedliche Songs in weniger als 30 Minuten, versteht sich als eine Hymne an das Leben und spielt sich dabei größtenteils im Grenzbereich von Kitsch und Können ab. Musikalische Hyperaktivität prallt auf knallharte Berechnung, wenn sich Berglunds schwedisch angehauchtes Englisch über der Electro-gefleckten Tundra seiner Songs erhebt wie der Vollmond in der Polarnacht. Was einem an Instrumenten vorgeführt wird, klingt wie die extrem auseinander gezerrte Parade eines Schulorchesters, und was darunter zum Vorschein kommt, sind Beats frisch aus der Schwulenbar. Berglund selber scheint ein ziemlich labiler Typ zu sein, seine Kompositionen allerdings sind so unverschämt eingängig, dass man sie Nötigung nennen würde, würden sie nicht gleichzeitig alle so viel Laune machen. Bis zu einem gewissen Grad wenigstens: Das letzte Stück heißt Den Blomstertid Nu Kommer, basiert auf einem 300 Jahre alten Kirchenlied und erinnert an einen offenen Brunnen mitten auf einer hohen Wiese.