Chaosbay
Are You Afraid?
Text: Jonathan Schütz | Erschienen in: VISIONS Nr. 378
Mit seinem vierten Album etabliert sich das Quartett Chaosbay endgültig als Konsensband, denn Metalcore-Härte, Prog-Virtuosität und Pop-Eingängigkeit halten sich auf “Are You Afraid?” stets die Waage. Der eröffnende Titelsong vereint etwa pluckernde Elektronik, Djent-Riffs, zuckende Prog-Instrumentals, einen eingängigen Refrain und ein gekeiftes „Blegh“ in bester Architects-Manier.
Mit “Maniac In The Mirror” folgt anschließend der erste Hit, dessen Breakdown so komplex wie brutal ausfällt. “The Way To Hell” lassen Chaosbay immer wieder zwischen nachdenklichen Synthie-Sphären und sich episch aufbäumenden Soundwänden changieren, während die Berliner in Psycho in der Härte an The Hirsch Effekt erinnern und ihrer progressiven Note maximalen Raum geben.
“Don’t Kill Me” ziehen sie wie einen Blockbuster auf und holen dafür die US-Metalcore-Band Of Virtue dazu, die den verzweifelten Refrain des Songs veredelt. “Money” ist wiederum eine Antikapitalismus-Hymne und klingt wie eine substanzielle und virtuose Version von Electric Callboy. Lediglich in “Phantom Heart” übertreiben Chaosbay es mit Pathos und elektronischen Elementen. So virtuos, brachial und eingängig wie auf “Are You Afraid?” hat 2024 bislang keine Band ihre Zukunftsängste vertont.
Das steckt drin: Electric Callboy, The Hirsch Effekt, Periphery