Chastity
Chastity
Williams ist der klassische Vertreter der Generation Z. Hochtalentiert, aber unter Depressionen leidend, helfen ihm nur Medikamente, um den kommenden Tag zu bestehen. Davon handelt etwa das leicht countryeske “Offing” auf Chastitys viertem, diesmal nach der Band benannten Album. Die bisherigen “Death Lust” (2018), “Home Made Satan” (2019) und “Suffer Summer” (2022) sind ebenfalls alles andere als positiv konnotiert und dürfen ab sofort als Trilogie verbucht werden.
Gesundet ist Williams nicht. Seine Songs handeln auch 2024 noch von Verzweiflung, dem stets um die Ecke linsenden Tod und Dunkelheit. Aber auch von der Anerkennung durch andere Menschen und neugefundene Kräfte. Es ist Stoff, der dem Herbst ein Soundtrack sein will – und im galoppierenden Pop-Punk von “Buzzed And Bleached” noch genug Sommersonnenstrahlen transportiert, um “Chastity” davor zu bewahren, ein trüber Runterzieher zu sein.
Aber das war Williams hymnischer Mix aus Pop-Punk, Oldschool-Emo und Shoegaze-Texturen ohnehin nie. “Jaw Locked”, das von einer Zeit der Sprachlosigkeit handelt, setzt direkt den Ton, reißt mit zum Mitsingen und trägt alles in sich, wofür man Chastity schätzt – vor allem Power-Chords und satte Post-Hardcore-Gitarren. Diesmal trefflich in Szene gesetzt von John Paul Peters (Propagandhi, Comeback Kid) in dessen Studio in Winnipeg.
Das steckt drin: Drug Church, Jimmy Eat World, Title Fight
weitere Platten
Suffer Summer
VÖ: 14.01.2022
Home Made Satan
VÖ: 13.09.2019
Death Lust
VÖ: 13.07.2018
Chains (EP)
VÖ: 13.10.2017