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    Cherry Ghost
    Beneath This Burning Shoreline

    VÖ: 25.06.2010
    Text:
    5 / 12

    Getragener Erwachsenen-Pop/Rock für Leute, die ihre Musik auf Empfehlung kaufen. Und diese nicht unbedingt aus der visions haben.

    Damit keine Missverständnisse aufkommen: Cherry Ghost sind nicht der Feind. Wer eine so beherzte Coverversion von Sparklehorses Junebug hinkriegt wie diese Band auf einer ihrer letzten B-Seiten, wird wahrscheinlich kein schlechter Mensch sein. Höchstens vielleicht ein etwas langweiliger. Cherry Ghost ist der Bandname von Simon Aldred und Co., die mit ihrer benutzerfreundlichen und fotogenen Hotelbar-Musik in England schon zu erstaunlichen Charterfolgen und Radioeinsätzen gekommen sind. Das alles auch noch ohne Maroon-5-Rhythmen und Jack-Johnson-Geplätscher, aber eben doch mit gleich mehreren Augenpaaren auf dem musikalischen Mittelstreifen. Die handwerkliche Perfektion ist auf den 13 wohltemperierten Songs dabei kaum zu überbieten, und Aldred hat eindeutig genug Stimme, um sich als ernster Crooner knietief in den Flokati zu stellen. Am liebsten hätte er dazu ein kontinuierliches Drama-Ambiente wie aus der Parfümwerbung, und seine Band liest ihm solche Wünsche zum Glück auch gerne von den Augen ab – Cherry Ghost sind in dieser Beziehung wie ein Bogart-Film, der bei der Kussszene hängen geblieben ist. Bestes Beispiel: Barberini Square, die samtweiche Vollkontaktballade mit Schwanensee-Faktor. Beneath This Burning Shoreline ist eindeutig für Leute gedacht, die sich selbst als Romantiker beschreiben würden und ihre Emotionen vermutlich für Obergröße halten. Für den Rest von uns klingt das allerdings nicht nur verdächtig dick aufgetragen, sondern auch noch ziemlich eitel. Sachertorte für die Ohren eben.

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