Es war eben nicht gut genug. Von Anfang an. Klar, “Lick Your Ticket” hatte seine Vorzüge, war sexy, clever, frisch und kurzweilig. Aber wer hat das Album in letzter Zeit mal gehört? Gut, muss auch nicht jede Band gleich Geschichtsbücher mit sich herumschleppen, um doch bloß irgendwann darin aufzutauchen. Aber Chikinki war ja schon bei Album Nummer zwei nicht mehr klar, wohin das wie alles gehen sollte. “Brace, Brace” warf viele gute Ideen in einem Raum mit vielen Heliumflaschen, blies sie auf, ließ sie zur Decke steigen und war sich dann nicht mehr sicher, ob man sie wieder runterholen oder doch die Decke aufbrechen sollte. Schade, das. Und noch mal schade hinterher, da Bitten gleich wieder dort ansetzt und weitermacht. Zwar lässt das Anfangsduo aus “Harrys Last Hurrah” und “Catch Up” aufhorchen, vereint es doch ziehenden Groove und soliden Brit-Gitarrentwang, doch verheddern sich die vier aus Bristol schon ab Song drei wieder im alten Männerproblem: Sie wollen das, was sie nicht haben können. Seicht-schwülen House-Unterbau etwa, 80er-Stadiongitarren – das steht heutzutage nur wenigen Bands, und Chikinki gehören nur in ihren besten Momenten zu diesen Bands. Auch der Rest von “Bitten” ist weiterhin durchsetzt von Synthies ohne Selbstbewusstsein, die ihren Sinn suchen und immer wieder dazwischen blitzenden Momenten, in denen man die Band schütteln und sagen möchte: Macht doch genau hier weiter, ihr Irren! Was soll denn das alles? Weil, richtig draufhauen kann man so ja auch nicht. Dafür ist es nicht scheiße genug. Nur egal. Und ist das nicht noch viel schlimmer?
weitere Platten
Brace, Brace
VÖ: 23.11.2007
Lick Your Ticket
VÖ: 25.07.2005