Herrlich anachronistischer Pop-Punk als Zeitreise in den Sommer von Lederjacken, Miniröcken, süßen Halbstarken und Küssen in alten Autos.
Verbindet ihr Musik auch immer mit Bildern? Falls ja, dann stellt euch zu dieser Platte knatschrote Lederbänke in Fastfood-Läden vor, alte Autos und den ersten Sex am geheimen Platz mit Blick über das Tal. Diese Atmosphäre verbreiten Chixdiggit mit ihrem symphatisch anachronistischen Poppunk in bester Tradition von Bands wie den Ramones oder den Groovie Ghoulies. Hier ist das Leben noch unschuldig und das größte Problem ist, dass Daddy von militanten Tierrechtlern bedroht wird (My Dad vs. P.M.). Summer Please ist eine feine Sixties-Pop-Perle für das laue Sommerlüftchen am Strand, Aromatherapy hätte Marty McFly im Tanzsaal der High School spielen können, und Melissa Louise flattert als großer Hit über den fernen amerikanischen Straßen des American Graffiti. Diese Platte ist so dermaßen unschuldig, dass selbst die kleine Hommage an den RocknRoll namens Moto Foxe so niedlich klingt, dass Lemmy dagegen als Menschenfresser dasteht. Das Info bezeichnet die Band als mini-vacation, und auch wenn es durchaus drei Durchläufe dauert, bis man diese unspektakulär-schöne Platte schätzen lernt, geht man dann gerne mit ihr in die Ferien. Unmodern gut.
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Pink Razors
VÖ: 02.05.2005