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    Chris Whitley & Bastard Club
    Reiter In

    VÖ: 24.03.2006 | Label: Down Town
    Text:
    7 / 12

    Posthume Veröffentlichungen sind eine zwiespältige Sache. Bei der ersten von Chris Whitley überwiegt der positive Eindruck.

    Im November letzten Jahres verstarb der texanische Songwriter an Lungenkrebs. Ob der lange an der Krankheit leidende Mann diese Aufnahmen in dieser Form für ein reguläres Album geplant hatte, darf bezweifelt werden, denn mit Fremdkompositionen ging Whitley sonst recht sparsam um. Hier hingegen bilden sie den Kern der Platte, und der fühlt sich erstaunlich gut an. Das Stooges-Cover am Eingang (“I Wanna Be Your Dog”) scheinen die Queens Of The Stone Age dort vergessen zu haben, Willie Dixons Klassiker “Bring It On Home”, besser bekannt in der Version von Led Zeppelin, ist im traditionellen Blues-Vibe gespielt und “Mountainside” (Flaming Lips) türmt sich kantig und mächtig zu einem klagenden Riesen auf. Das wohl nur UK-Bewohnern geläufige Passions-Stück “German Film Star” ist immer noch besserer Standard, und dass Gary Numans Hit “Are ,Friends’ Electric” in der erdigen Handmade-Version so überzeugend klingen würde, war auch keine Selbstverständlichkeit. Die sechs Whitley-Songs wirken da im Vergleich fragmentarisch und fragil, man glaubt, einer leicht drogigen Bluesrock-Session im feuchten Proberaum beizuwohnen. Aber da Whitley ein Meister dieses Faches war, sind die ungeschminkten, oft düsteren Nummern, die er mit seinen sechs Musikern im Schnelldurchgang (ein Take musste reichen) eingespielt hat, ein würdiger letzter Gruß von ihm an die Welt.