Christmas
Fear Of Romance

Christmas kommen aus St. Wendel im Saarland und haben sich 2010 aus Mitgliedern der Turbojugend rekrutiert. Zunächst erinnerte ihr Punkrock stark an Turbonegro, mit der Zeit lösten sich Christmas aber davon und entwickelten ihren eigenen Stil: „Satanic Rock“, wie sie es nennen. Von der Urbesetzung ist nur noch Sänger Max Mötherfucker übrig, der Sound hat sich hingegen immer mehr in Richtung Hardcore inklusive Gangshouts verschoben.

Inhaltlich stehen Christmas auf der guten Seite: Der Opener “Always Keep Giving Up” erkennt im zynischen Mantar-Stil die eigenen Grenzen an, “Maggot” ist eine Ohrfeige an respektlose Schmarotzer, die alles haben und von nichts genug kriegen, und der Titelsong beschreibt das Dilemma, Liebe nicht zulassen zu können: „I live in fear of romance/ I live in fear of getting hurt.“ Der deutsche Akzent ist in allen Songs deutlich hörbar, dafür ballern und sägen die Gitarren aber gut dazwischen.

Überhaupt orientiert sich das Album an 80er-Hardcore-Punk, nur “Smart Jokes” fällt mit seinem einminütigen Instrumental-Intro und schnörkellosem Punkrock aus der Reihe. Christmas haben ein Händchen für Melodien, “Trainwreck” lässt im Refrain an Feine Sahne Fischfilet denken. Schade, dass die Band das bislang nur auf eher kleinen Bühnen zeigen und sich nicht mit den Großen messen kann.

Das steckt drin: 7 Seconds, Black Flag, Turbonegro