Chubby And The Gang
The Mutt's Nuts
Text: Jan Schwarzkamp
Die gehört Frontmann Charles Manning Walker, genannt Chubby. Er ist die große Hürde, die man nehmen muss, um sich mit der Band anfreunden zu können. Sein gegrölter Hool-Gesang steht ganz in der Tradition des Oi!-Punk. Was hinter ihm passiert, ist mit das Vielfältigste, was der Hardcore seit Ewigkeiten hervorgebracht hat. Im Gegensatz zu den vorwärtsgewandten Turnstile blicken Chubby And The Gang zurück, verarbeiten alles, was irgendwie passt. Wie gut das aufgeht, haben sie bereits mit dem grandiosen Debüt “Speed Kills” 2020 bewiesen. Jetzt sind sie auf Partisan, dem Label, auf dem auch Idles und Fontaines D.C. sind – was bestens passt. Chubby & Co. Sind Traditionalisten, die in kurzen, knackigen Songs vor allem Urbritisches verwursten. Die Anti-Knast-Hymne “Coming Up Tough” eint Pulps “Disco 2000” mit “Start Me Up” von den Rolling Stones und eben Hardcore-Punk. Chubbys Herz für Motörhead schlägt im blitzschnellen “Pressure”. “Take Me Home To London” ist eine Ballade, die so herrlich mies gesungen ist, wie man es sonst von Peter Doherty liebt (oder hasst). “Life On The Bayou” ist C.C.R. auf Speed, inklusive Honkytonk- Klavier. “Someones Gunna Die” packt in seine anderthalb Minuten eine Mundharmonika und einen munteren Chor. Und so geht es weiter. 15 Mal randaliert sich die Band über eine Punk-Kirmes, die so bunt ist wie das erneut geniale Plattencover.