Chuck Ragan
Love & Lore
Geschrieben hat der Hot Water Music-Frontmann sein fünftes Soloalbum schon 2016, wegen der Pandemie und weil er eine Zeit lang an körperlicher Erschöpfung litt, verschoben sich die Aufnahmen aber auf Anfang 2023 – was irgendwie passend ist, immerhin war Ragan schon immer jemand, der mit seinem Solomaterial Genügsamkeit und Ruhe ausgestrahlt hat. Auf “Love And Lore” ist das nicht anders.
Sein warmherziger Heartland Rock klingt harmonisch und erinnert im Opener “All In” fast an den Songwriter-Folk von City And Colour, nur dass Ragan nicht poppig, sondern gewohnt rau und kantig unterwegs ist. “Wild In Our Own Ways” ist eine lebendige, hemdsärmelige Songwriter-Hymne, in der er die Weiten und die Wildnis seiner Heimat besingt: “We’re not meant to be alone/ We’re not meant to surrender/ Not meant to bow out.”
Auch die restlichen Songs handeln vor allem von Musik, Angeln und Familie: “Echo The Halls” beschreibt in rustikalem Midtempo eine Liebesgeschichte, “Winter” lässt sich von einer melancholischen Akustikgitarre tragen und “One More Shot” klingt wie ein klassischer Dave Hause-Song. Den Lagerfeuer-Sound muss man auf Albumlänge lieben, sonst wird es hinten raus einmal mehr langatmig. Songs wie “One More Shot” und “Hanging On” bringen Schwung in die Platte, den Tritt in den Hintern hebt Ragan sich aber für Hot Water Music auf.
Das steckt drin: Don Henley, Tom Petty, Bruce Springsteen
weitere Platten
The Flame In The Flood (Soundtrack)
VÖ: 04.02.2016
Till Midnight
VÖ: 21.03.2014
Covering Ground
VÖ: 16.09.2011
Live At Hafenkneipe Zürich
VÖ: 09.10.2009
Gold Country
VÖ: 04.09.2009
Feast Or Famine
VÖ: 24.08.2007
Los Feliz
VÖ: 18.05.2007