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    Chuckamuck
    Jiles

    VÖ: 19.04.2013 | Label: Staatsakt/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Chuckamuck - Jiles

    Auf ihrem Debüt schwärmten Chuckamuck von Mars Mandel, fühlten sich beim Rumknutschen wie in “Eis am Stil” und rauchten lieber statt zu reden. Geben sich die milchgesichtigen Radaubrüder aus Berlin auf dem Nachfolger reifer? Nö.

    Als Chuckamuck vor zwei Jahren mit “Wild For Adventure!” erstmals auf den Putz hauten, weckten sie die Wehmut diverser Ü30-Musikjournalisten. „Ach, noch mal so jung und ungestüm sein“, dachten die Pressevertreter und feierten die Ex-Schülercombo, die ihnen das Gefühl gab, wieder 17 zu sein und nachts mit Promille im Blut, Rock’n’Roll im Ghettoblaster und Mädchen an der Hand ins Freibad einzubrechen. Und so geht das auf “Jiles” fröhlich weiter. Mit einer Antifolk-Poesie zwischen Alltag, Science Fiction und Kinderreim singt Frontmann Oska Wald vom Tramper-Mädel, das ihm das Popcorn wegfuttert (“Hitchhike”), lässt sich den Lachs mit Lauch und Fenchel noch mal durch den Kopf gehen (“Fischsong”), hängt im Spätkauf ab (“Der Laden an der Ecke”) und räumt ein, dass Außerirdische wohl doch keine “Akte X”-Erfindung sind (“Scully”). Und übrigens: „Mein Fahrrad ist schneller wie deins“. Musikalisch macht das Chaos-Quartett mit LoFi-Produktion von Indie-Eminenz Moses Schneider da weiter, wo es beim letzten Album aufgehört hatte. Okay, nicht mehr ganz so betont schlunzig und überdreht, aber trotzdem demonstrieren Chuckamuck erneut viel jugendlichen Slacker-Charme, wenn sie durch eine gute halbe Stunde Garagenpunk, 60s-Beat, Surf und Hamburger-Schule-Indie taumeln, eine angesoffene Country-Blues-Nummer grölen und am Ende mit einer Prise Mariachi-Gebläse und Saxofon einen melancholischen Hosentaschen-Calypso hinlegen. Sie sind schon niedlich, die Vier von der Punkstelle.

    weitere Platten

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