Church Of Misery
Born Under A Mad Sign
Denn so konsequent Bassist, Bandkopf und Songwriter Tatsu Mikami auch seit Mitte der 90er die Essenz des ultimativen Doom-Riffs Song um Song herunterdestilliert und sich mit stoischer Würde der maximal möglichen Zeitlupenwucht annähert, so sehr ist das siebte Album der Tokioter von Swing und Groove durchwirkt.
Natürlich pflegen Church Of Misery auch ihre Tradition weiter, allen möglichen unappetitlichen Serienmördern ein musikalisches Denkmal zu setzen. Das kann man ebenso problematisch finden wie Mikamis Verortung seiner Band als die einzig wahren Erben Black Sabbaths. Beides, das Ausloten menschlicher Abgründe und der breitbeinig selbstbewusste Gestus, fasst allerdings auch zusammen, worum es dieser Band geht. So lässt sich “Born Under A Mad Sign” nicht nur als eine Art Rückbesinnung auf die Ursprünge im stochernden und speckigen Proto-Metal lesen, mit allem Dreck und allem anachronistischen Staub, der sich aus den Marshall-Türmen klopfen lässt, es ist auch das wohl stringenteste Church-Of-Misery-Album bislang.
Lässiger als Black Sabbath, konzentrierter als die Melvins und exorbitant boshafter als Kyuss macht die Band um Mikami deutlich, dass wer immer schon alt war, keinen Untergang zu fürchten hat. Schlürft, drückt, walzt und meuchelt – so soll es sein. Auch und gerade dann, wenn es wehtut.
Das steckt drin: Black Sabbath, Kyuss, Melvins
weitere Platten
And Then There Were None
VÖ: 04.03.2016
Thy Kingdom Scum
VÖ: 31.05.2013
Houses Of The Unholy
VÖ: 29.05.2009
Vol. 1
VÖ: 31.07.2007
The Second Coming
VÖ: 09.06.2004
Master Of Brutality
VÖ: 12.03.2001