Cigarettes After Sex
X's

Sollte Musik das einzig probate Mittel sein, mit dem sich Liebeskummer und pochender Herzschmerz beseitigen lassen, dann haben Cigarettes After Sex mit “X’s” die Formel gefunden. “In summer I’m living on pills and lines/ With someone I love, I don’t really like/ Been sleeping on the tile and keeping out the light/ Then sipping Château Lafite Rothschild”, hält Greg Gonzalez auf “Dark Vacay” fest, mehr gehaucht als gesungen.

Der Sänger weiß, wovon er spricht: Auf “X’s” verarbeitet er das Ende einer Beziehung und gibt sich in schwelgerischer Nostalgie jenen Gefühlen hin, die beim Gedanken an seine vergangene Romanze aufpoppen. Diese unterlegt er mit versponnenem Dreampop (“Hot”), der wie die Verschmelzung von Reptaliens (“Someone I Know”) und Japanese Breakfast (“Boyish”) anmutet und gleichermaßen fürs Schlafzimmer wie für den Abiball-Engtanz geschaffen ist.

Die Melodien bleiben gewohnt hypnotisch, während im Hintergrund ein betörender Beat (“Dreams From Bunker Hill”) oder ätherische Synthies (“Ambien Slide”) wabern – und mit “Tejano Blue” dem melancholischen Gitarrenpop der Cocteau Twins und Tex-Mex gehuldigt wird. Zugegeben, eine Zäsur in der Banddiskografie stellt “X’s” nicht dar, seinem Reiz tut das keinen Abbruch – der liegt in der Sinnlichkeit, nicht in der Innovation.

Das steckt drin: Cocteau Twins, Japanese Breakfast, Reptaliens