Circa Survive
Two Dreams
Der Opener “Imposter Syndrome” ist etwa über weite Strecken minimalistische Electronica mit Fokus auf Synthies und Greens unverwechselbare Stimme, die – leider zum wiederholten Mal – seinen Kampf gegen Heroin und psychische Probleme besingt. Synthesizer schreibt die Band auf “Two Dreams”, das eigentlich aus zwei EPs besteht, ohnehin mit großem S. Egal ob neben der Drum-Machine und dem pulsierendem Bass von “Drift”, im halbakustischen “Gone For Good” oder im Zentrum des ausladenden “Curritiba”, elektronische Elemente stehen auf dem voraussichtlich letzten Album der Band zum ersten Mal komplett gleichberechtigt neben flächigen Gitarren und Greens Gesang. Trotz der akustischen Bandbreite fehlen der Platte allerdings Hits, und auch in Sachen Dringlichkeit und Drive drehen Circa Survive ihren Output um ein paar Grad zurück – das ist neu und im Kontext der Bandgeschichte ungewohnt. Umso tragischer, dass die Band mitten im Prozess einer spannenden akustischen Häutung erstmal den Ausknopf drückt. So bleibt “Two Dreams” ein eklektischer Ausblick auf das, was hätte sein können, und auf eine Band, die das Proggige aus dem Post-Hardcore-Korsett herauslöst und Pop und Electronica die Tür aufstößt.
weitere Platten
A Dream About Death (EP)
VÖ: 04.02.2022
A Dream About Love (EP)
VÖ: 22.10.2021
The Amulet
VÖ: 22.09.2017
Descensus
VÖ: 05.12.2014
Blue Sky Noise
VÖ: 28.05.2010
On Letting Go
VÖ: 22.06.2007
Juturna
VÖ: 20.06.2005