Cities Of Mars
Cities Of Mars
Das war auch dringend nötig. “The Horologist” (2019) krankte vor allem an der Aufnahmequalität, erst später fiel das bei Slugde-Kollegen wie Mastodon oder Kylesa abgeguckte Songwriting auf. Dabei haben Cities Of Mars viel zu bieten: ein schön nerdiges, Coheed And Cambria-artiges Großkonzept mit interplanetarem Krieg und liebevollem 70er-Kosmonauten-Trash, dazu Musik, die aufgedreht gehört. Ihr drittes Album trägt nun den Bandnamen, weil jedes Stück außer der Einleitung “Before The Storm” ebendort spielt: in Städten auf dem Mars namens Osmos, Chthon, Anur oder Bahb-Elon – letzteres ist mit einem gewissen Milliardär im Sinn sicher kein Zufall. Anfangs noch im Fuzz-Doom verhaftet, gestalten sich die “Cities Of Mars” mit zunehmender Spielzeit folkig, einen Hauch psychedelisch oder im Schluss “The Black Shard (Bahb-Elon)” als zwölfminütiges Prog-Epos. Leider konterkariert die Eintönigkeit im Mittelteil des Albums diese Versuche in Dynamik, das kann auch der Lautstärkeregler nicht geradebiegen. Generell gefallen die Balladen “Song Of A Distant Earth (Hathra)” und “Reflected Skyline (Sarraqum)” am besten, weil sie eben nicht künstlich in die Breite gezogen sind und man durch ihren reduzierten Charakter die Entwicklung im Songwriting der drei Göteborger eher nachvollziehen kann. Trotzdem: Da ist nach wie vor Luft nach oben.
Das steckt drin: Dvne, Kylesa, The Sword
weitere Platten
The Horologist
VÖ: 05.04.2019
Temporal Rifts
VÖ: 29.10.2017