Cities Of Mars
The Horologist
Cities Of Mars befinden sich noch am Anfang ihres Epos. Die acht Songs auf “The Horologist” berücksichtigt, kommt das Trio aus Göteborg bei zwei Alben, einer EP und einer Single insgesamt auf gerade mal 18. Wie man über einen Zeitstrahl auf der Homepage der Band erfährt, steht jeder davon für eine Episode, die entweder vor Jahrtausenden spielt oder 1971, als eine russische Bruchpilotin Unfassbares in der Marsmetropole Bahb-Elon aufdeckt. Wer spätestens hier mit den Augen rollt, kann gern aussteigen, Fans von The Sword oder eben Claudio Sanchez’ Weltraum-Fantasien werden hingegen reichlich bedient. Comic-Artworks, Themen wie aus Perry Rhodan und bleischwere Longtracks üben gebündelt einen eigenen Stubenhocker-Reiz aus. Man notiere noch Kylesa und Sleep am Seitenrand, fertig ist das klangliche Koordinatensystem. Dass Bassist Danne Palm, Gitarrist Christoffer Norén und Schlagzeuger Johan Küchler in keinem Moment von “The Horologist” an die Klasse ihrer Einflüsse heranreichen, stört zunächst nicht: Alle drei grölen (vermutlich oberkörperfrei) im Brustton der Überzeugung, und semi-akustische Einschübe wie der “Work Song” bringen das nötige Maß an Abwechslung. Schade, dass das Soundbild stellenweise nur Proberaumqualität hergibt. Man fragt sich mit Blick auf Mastodons “Emperor Of Sand”, was ein ordentliches Budget aus dem Ausgangsmaterial hätte herauskitzeln können.
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