Citizen King, soso. Wer sich so nennt, muß sich auch an dem Namen messen lassen: Bürger King? Letat est moi? Aristokratische Songs, die dennoch volksnah geraten? Nun, das fünfköpige Kollektiv aus Beer City Milwaukee macht auf jeden Fall ein großes Faß auf. Mit einem 20.000 Scheiben umfassenden Sample-Arsenal im Rücken und Sonnenschein im Herzen, wird verwurstet, was Hand und Fuß hat, was Slackerherz und Geschichtsbewußtsein hergeben: Blues, Funk, LoFi, Seventies, Alternative-Rock, Sample-Technik, HipHop-Beats, Geschichten von der Rancho Relaxo. Doch was in seiner Beliebigkeit als höhnisch-ironischer Zitatwirrwarr enden könnte, bleibt hier trotz besagter Vielfalt klar, rund und songdienlich. Und ungemein lebhaft. Egal, ob an Depeche Mode zu ihrer Construction Time Again-Phase gemahnende Düsterblobs, Sublime-eske Sommer-Laid Backs, oder Endsechziger-Space-Orgeln – Citzen King bewahren Ruhe und kühlen Kopf, zaubern mühelos putzige Pop-Perlen aus dem Hut, die man sofort und für lange Zeit lieb hat. Zwar nicht ganz so präzise und clever wie Beck (gegen Ende gibt es den einen oder anderen Aussetzer), aber dennoch reizvoll.