Rätsel geben Clayton Farlow mit Vorliebe auf: Was bringt drei junge Menschen aus dem Rheinland dazu, sich nach einem knorrigen Darsteller der US-Endlos-Soap “Dallas” zu benennen? Dazu, mitten in einem Song wie “Perspektive” sowohl Sprache, als auch Genre zu changieren und zu deutschem Schlager überzuschwenken? Dazu, sich mit voller Überzeugung gedämpfter Nischen-Musik zu verschreiben, wenn ihnen andererseits die Welt offenstünde? Antworten bleiben Clayton Farlow schuldig. Sie sind gerne verschroben, wissen aber sicher auch um ihre ungemein sympathische Wirkung. Vor allem wenn sie ein ums andere Mal zur Pavement-Hommage ansetzen wie bei “In Between” oder “Reprise”. Auch der Gruß an Lou Reed in “Summerhouse” kommt an. Dafür dehnt “Paula & Karl” zwei Sekunden Songidee auf scheinbar endlose zwei Minuten aus und wäre auch die flüchtige Skizze “Crossroads” besser ausformuliert worden. Zudem verschwimmen dank des unverkennbaren Akzents manchmal die Grenzen zwischen Unverkrampftheit und Schülerband, zwischen Indie und Bananafishbones, zwischen Charme und Phlegma. Aber letztlich drückt man gerne mal ein Auge zu, freut sich darüber, dass eine deutsche Band trotz Popstar-Verlockung derart kleine Brötchen backt. Und beißt sich herzhaft drin fest.